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Eisberg in Sicht

Veröffentlicht: 19.12.2023

Neuseeland ist berühmt für seine Natur und seine Wanderwege. Berge hoch stapfen ist ja nun nicht so mein Ding, aber eine Wanderung auf recht geraden Wegen, da sag ich nicht nein.

Nach dem Frühstück ging es erstmal zum Lake Tekapo, ungefähr eine halbe Stunde Fahrt. Dort gibt es eine Kirche, direkt am Wasser gelegen, mit Blick auf die Berge und natürlich die Lupinen (die wachsen hier in den Bergen, wie Unkraut). Dort angekommen, war die Kirchentür leider verschlossen und davor machten schon unzählige Menschen ihre Fotos. Nach dem ich auch meine unzähligen Fotos gemacht hatte, ging die Fahrt wieder zurück zum Lake Pukaki, nun aber noch weiter nach hinten, Richtung Mt. Cook. Dort gibt es den Hooker Valley Track. Ein recht bekannter Wanderweg und da es dort auch einen Camperstellplatz gibt, möchte ich dort heute auch übernachten. 

Gegen Mittag kam ich da an und sah direkt, wie bekannt dieser Wanderweg ist. Ein riesiger Parkplatz voller Autos, sogar an der Straße standen sie. Wo sollte ich da mit meinem langen Camper parken??? Drei Runden habe ich über den Parkplatz gedreht, als ich sah, wir 2 Menschen gezielt zu ihrem Auto gingen und mir dann freundlicherweise ein Zeichen gaben, dass sie jetzt weg fahren. Jetzt musste ich nur noch in die Lücke reinpassen - aber ja, das war kein Problem. Nur noch schnell umziehen, ein paar Brote schmieren und ordentlich mit Sonnencreme eincremen, dann alles Wichtige in den Rucksack rein und los geht's. Hin und Zurück soll die Wanderung 3 Stunden dauern - 10km insgesamt.

Der Weg zu Beginn war gut machbar, der einzige Gegner war der starke Wind von vorne. Teilweise kamen so heftige Böen, dass ich ausgebremst wurde und stehen blieb. Dann kam mein nächster Gegner: Hängebrücken oder wie sie hier heißen: Swing Bridges. Durch den Wind haben die echt ziemlich heftig hin und her geschwungen. Kurz hab ich überlegt: "Will ich wirklich über diese wacklige Brücke?" Ja will ich, also los - nur nicht runter schauen und immer eine Hand an der Brücke. So hab ich mich über die erste Brücke geschoben - 2 folgten noch. Am Ende kann ich sagen: die dritte war die schlimmste, da sie so heftig gewackelt hat!

Aber am Ende des Weges wurde ich mit einem tollen Blick auf den Mt. Cook und davor den Hooker Lake belohnt. Was ich jedoch nicht wusste und was für mich dann die Überraschung war. Der Hooker Lake ist ein Gletschersee und dort schwimmen Eisberge herum. Als ich dort war, war ein Eisberg auf dem See unterwegs. 

Knapp 1,5 Stunden habe ich für den Hinweg gebraucht, trotz des heftigen Windes. Alleine war ich auf diesem Weg nie - dafür waren zu viele Meschen unterwegs. Der Rückweg ging dann mit dem Rückenwind um einiges schneller. Wieder zurück am Parkplatz habe ich erstmal den seperaten Campingstellplatz gefunden, da hätte ich heute mittag schon parken können 🤦🏼‍♀️. Also hab ich nun das Auto umgeparkt und kann heute Abend mit Blick auf Schneebedeckte Berge einschalfen.

Kurz vor Sonnenuntergang wird es draußen unruhig. Irgendwas ist da scheinbar los. Da schau ich doch mal aus dem Fenster: vor meinem Camper sitzt eine Gänsefamilie. Nach einem Foto, erklärt mir die App, dass es sich um Paradiesgänse handelt. Sofort beginnen einige Erwachsene, die Gänse zu füttern. Das finde ich eigentlich nicht so toll - steht doch überall geschrieben, dass man die Wildtiere nicht füttern soll... Aber sagen tu ich nichts. Erst als einige Anfangen, die Küken zu streicheln, mach ich meine Autotür auf und sage ihnen, dass sie die Tiere nicht anfassen sollen. Das weiß doch eigentlich jeder, dass man Wildtiere und erst recht keine Jungtiere anfässt...🙄

Der Wind, der mich auf der Wanderung schon hin und her geschubst hat, ist noch immer da und lässt den großen Camper wackeln. Ich werde heute wohl in den Schlaf geschaukelt...

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