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Anreise und erste Tage in Newark und NYC

Veröffentlicht: 21.09.2023

Anreise

Die Reise beginnt dem Zug nach HH. Schon auf der Fahrt nach Bremen spricht mich eine ältere Frau an und fragt nach dem Mandolinenkoffer und ob es sich um eine Geige handelt. Wir kommen ins Gespräch über ihr Cellospiel und meine Reise in die Appalachian auf den Spuren der Bluegrass Musik. Auch ihre Reise mit einer Kirchengruppe nach Israel ist Thema und ich erinnere mich a die spannende Graphic Novel “Israel Verstehen”, die ich im August gelesen hatte. Zum Abschied sagt die Frau noch ein “Gott segne dich”.

Während der Fahrt nach HB schmeckt mir der Apfel aus unserem Garten ganz besonders gut. Auch die Fahrt nach HH klappt ausgezeichnet. In HH finde ich die S3 Richtung Stade und steige in Heimfeld aus. Beim Hochtragen des Koffers reißt der obere Griff ab. Aber ich kann den Koffer trotzdem am ausziehbaren Griff tragen. Von der S-Bahnstation hatte ich mit E. bereits vereinbart, dass ich zu ihm bergab laufe. Da E. erstmals an Corona erkrankt ist, begrüßt er mich mit Maske und sagt mit hustender Stimme, dass er sich gleich ablegen würde. Er schläft draußen auf der Terrasse. Ich genehmige mir noch ein Bier und gehe bald mit für 4:45 Uhr gestelltem Wecker schlafen. Morgens kaufe ich mir vor dem Alarm des Weckers eine Fahrkarte für die Fahrt zum Flughafen (1,77 Euro). Bei sehr leichtem Regen gehe ich bergauf zur S-Bahnstation und erreiche den Flughafen problemlos. Im Hauptbahnhof kaufe ich einen Milchkaffee für meine Comuter Mug und ein Croissant. Die Verkäuferin macht mir ein Kompliment für meine Halskette. Das gab es auch lange nicht mehr. Der Self-check-in klappt relativ problemlos und auch die Sicherheitskontrolle geht schnell. Zwar habe ich vergessen mein Campingbesteck in den Koffer zu tun, ich kann es aber trotzdem mitnehmen. Der Mandolinenkoffer wird nach Sprengstoff durchsucht und springt tatsächlich an. Daher muss ein Polizeibeamter gucken und hat keine Bedenken, dass es sich um Sprengstoff handelt. Man weiß ja nie bei so einer Mandoline…

Flug

Anschließend habe ich viel Zeit, gehe zum Gate und lese Zeitung. Auf der Suche nach einem Wasserspender komme ich an zahlreichen Automaten mit Getränken (jeweils für 3,50 Euro) vorbei. Der Wasserspender läuft zwar langsam aber in meine über 30 Jahre alte SIGG-Flasche passt der dünne Strahl genau hinein. Der Flug nach Frankfurt startet pünktlich und wolkenverhangen und ich denke, wie immer beim Fliegen, an Sönke. Als wir die normale Flughöhe erreicht haben, strahlt die Sonne und bald ist auch die Landschaft unter uns zu erkennen. Viele kleine Dörfer, umgeben von Feldern und Wäldern, verbunden mit Straßen und Wegen. In Frankfurt gibt es nochmals einen extra Sicherheitscheck für mich und meine Mandoline. Der Flug startet gut 30 Minuten verspätet. Es gibt zahlreiche Medienangebote. Ich schaue mit die Filme “The Son” und “A man named Otto” an. Beide sind auf ihre eigene Art berührend und sehenswert.

Beim Anflug auf Newark Flughafen, kann ich zwar im Mittelgang sitzend nur wenig durch das kleine Fenster sehen, es reicht aber, um die Freiheitsstatue zu erkennen und natürlich die Skyline von Manhattan.

Newark

Nach dem Aussteigen und den Einreiseformalitäten finde ich schnell einen Geldautomaten und hebe mein erstes Bargeld ab. Damit ich Kleingeld bekomme, kaufe ich ein Thunfischsandwich für 15 Dollar. Die Bushaltestelle für den Bus 37 finde ich schnell und teile dem Fahrer mit, dass ich zur Hawthorne Avenue möchte. Er lässt mich an einer Kreuzung raus und gibt mir noch Hinweise für den weiteren Fußweg. Mit dem Koffer mache ich mich auf den Weg, vorbei an heruntergekommenen Fabrikhallen und Autohändlern. Der Weg ist mühsam aber irgendwann komme ich an mein Ziel.

Zunächst scheitere ich am elektronischen Zahlentürschloss. Als es dann endlich klappt, ist in der Wohnung alles leicht zu finden und tipptopp. Nach einem kurzen Ankommen und einer Verschnaufpause mache ich mich auf den Weg um die Nachbarschaft zu erkunden und zu sehen, ob irgendwo ein Geschäft zu finden ist. Nach einem längerem Weg entlang der Elizabeth Avenue finde ich nur einen kleinen Kiosk und kaufe etwas Milch. Als ich wieder zuhause bin, schlafe ich bald ein.

Am nächsten Morgen finde ich in der Küche Kaffee und Quaker Oats Cerial. Zudem habe ich eine Radiostation gefunden (WBGO, 88.3) wo Jazz gespielt wird. Prima. Als angekündigt wird, dass es abends die Wiederaufnahme eines Musicals am Broadway geben wird, gucke ich nach und kaufe günstige Preview Karten für 25 Dollar. Es handelt sich um das Musical “Cross that River” von Allan Harris.

NYC 1. Tag

Ich mache mich mit Busfahrplan auf den Weg zur Bushaltestelle zum Bus 107 an der Elizabeth Avenue. Der Bus kommt relativ pünktlich und ist wie alle Busse in diesem Stadtteil überwiegend mit schwarzen Fahrgästen besetzt. Auf dem Weg entdecke ich einzelne Fahrradspuren auf der Hauptstraße, die aber nach kurzer Zeit wieder zu Ende sind. Fahrradfahrer sehe ich hier in Newark allerdings keine. Nach einer spannenden Fahrt kommen wir in NYC im Port Authority Bus Terminal in Manhattan an. Ich versuche zunächst herauszufinden, wo der Bus für die Rückfahrt abfahren wird. Dazu brauche ich geschlagene 30 Minuten. Wie ich aber später nachlese, ist der Grund dafür, dass das Bus Terminal eines der größten der Welt ist mit drei Stockwerken auf denen Busse ankommen und abfahren. Ich mache mich auf den Weg über den Times Square zum Central Park. Gleich zu Beginn begegne ich einer Ansammlung von demonstrierenden Drehbuchschreibern, die zu lauter Musik und mit Pfeifen ausgestattet im Kreis laufen. Der Times Square ist extrem voll, laut, hektisch und wenig attraktiv, so dass ich mich relativ schnell nordwärts bewege, Richtung Central Park. Im Central Park warten Kutscher mit ihren Kutschen auf zahlende Touristen. Und tatsächlich erfüllt sich das Cliché, es sind zahlreiche asiatische Touristen in den Kutschen unterwegs. Krasser können die Unterschiede kaum sein: Im Central Park sitzend blinken durch die Bäume hindurch immer wieder Wolkenkratzer hindurch. Graue Eichhörnchen wuseln durch die Bete und suchen nach Nahrung. Beim Checkers and Chess Pavilion bekomme ich eine Karte und beobachte einige Schachspieler bei ihrem konzentrierten Spiel. Ein Hinweisschild zeigt mir den Weg durch eine angelegte Blüten-Wiesenlandschaft, die unberührt bleiben soll. Ich komme vorbei am Cedar Hill und am Denkmal für den Wizard of Oz/ Alice im Wunderland. Auch die ersten professionellen “Dogwalkers” begegnen mir mit zahlreichen gut frisierten Hunden im Schlepptau.

Nachdem ich genug vom Central Park gesehen habe, verlasse ich den Park in Westlicher Richtung. Dann nehme ich über Umwege den Weg zum Musicaltheater auf. Vorbei komme ich an der Oper, der Julliard School of Music und am Columbus Circle. In der Nähe des Musicals finde ich ein Türkisches Restaurant. Hier esse ich und lade mein von Ole geliehenes iPhone auf. 

Das Musical “Cross that River” ist eine Wiederaufnahme von vor einigen Jahren. Es handelt von der (Liebes-) Geschichte eines jungen Schwarzen, Blue, der entflohen von Louisiana nach Texas kommt und einer der ersten schwarzen Cowboys wird. Der Autor Allan Harris singt rückblickend den alten Blue und spielt Gitarre. Auf der Bühne sind des Weiteren vier weitere Schauspielerinnen und Schauspieler. Als Musiker sind auf der Bühne: Klavier, Bass, Schlagzeug, Gitarre und Fiddle. Alle Musiker übernehmen jeweils auch kurze Rollen im Stück. 

Nach der Vorstellung mache ich mich schnell auf den Weg zum Port Authority Bus Terminal und nach einer Dreiviertelstunde komme ich dort an und finde mich auch relativ schnell zurecht. Erschöpft erreiche ich gegen Mitternacht meine Unterkunft. 

Guggenheim Museum

Auf dem Weg durch den Park komme ich am Metropolitan Museum of Art vorbei - es hat mittwochs geschlossen. Also mache ich mich auf zum Guggenheim Museum. Es sind dort grade Vorbereitungen für die nächste Ausstellung in Gange und die Wechselausstellung zeigt Koreanische Künstler in den 1960/70iger Jahren. (Only the Young: Experimental Art in Korea). Nach einem schnellen Gang durch diese Räume schaue ich mir die Tannhauser Collection genauer an. Das ist alles sehr beeindruckend und großartig. Es gibt dort verschiedene Bilder u.a. von Vincent Van Gogh (und ich erinnere unseren Besuch im Van Gogh Museum in Amsterdam) und Pablo Picasso. 

NYC 2. Tag und Abreise aus Newark

Am nächsten Morgen mache ich mich relativ spät auf nach NYC und laufe dort angekommen vom Busbahnhof zum Gebäude der UNO. Auf dem Weg dorthin verbringe ich etwas Zeit in der Grand Central Station. Ein riesiger Bahnhofkomplex mit lokalen Bahnverbindungen. Nach dem UNO Gebäude gehe ich entlang der Avenue of the Americas. Hier wird es alles etwas alternativer und kommt mir entgegen. Auch der anschließende Meatpacking District gefällt mir. Auf der High Line Park Eisenbahntrasse mache ich eine längere Pause. Das Whitney Museum of American Art hebe ich mir für einen späteren Besuch auf. Ich gehe dann durch Greenwich Village und entlang der Christopher Street wieder Richtung Norden. Beim Washington Square Park lausche ich dem Treiben und suche längere Zeit nach einer Kneipe. Diese Suche dauert lange. Endlich finde ich eine Irische Kneipe. Dort gibt es ein kühles Bier für 9 Dollar. Der Heimweg verläuft problemlos und ich komme erneut erschöpft in meiner inzwischen bekannten Unterkunft an. 

Am nächsten Morgen habe ich meine Sachen schnell gepackt und nehme den Bus 37 zum Flughafen. Nach längerer Suche erreiche ich die verschiedenen Autoverleihfirmen. Bei Dollar ist bereits eine lange Schlange und ich warte fast zwei Stunden bis ich mein vorausgebuchtes Auto (einen roten Honda Civic) in Empfang nehmen kann. Damit fahre ich dann zur Unterkunft, packe meine Sachen ein und mache mich auf den Weg nach Pennsylvania. 

 

 

 

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