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Pötte & Köppe

Veröffentlicht: 05.05.2024

19 Grad und Regen - bei dem Wetter habe ich heute einen "Drinnen-Tag" mit Museum und Shopping eingelegt. Das "National Museum of Korea" stand schon länger auf meiner Wunschliste, schon allein wegen seiner spannenden Architektur.

Blick aufs Museum

Es erzählt die Geschichte Koreas von der Steinzeit bis zur Japanischen Besatzung anhand von Artefakten. Im 2. und 3. OG findet man dann traditionelle Handwerkskunst: Kalligrafie, Malerei, Intarsien, Möbel, Metal, Porzellan... sowie Artefakte aus weiteren Ländern.

Tote wurden mit Federn begraben, um den Weg ins Jenseits leichter zu schaffen. Dazu passen diese Gefäße als Grabbeigabe. 

Was mir gut gefallen hat, war, dass es in jedem Themenbereich Objekte gab, die explizit zum Anfassen da waren. Auch Details wie Videoprojektionen innerhalb der Vitrinen, "Digital Immersion" Video-Installationen und interaktive Elemente fand ich spannend. 

"Anfass-Station" - eine von vielen interaktiven Ideen. 

Es ist ein riesiger Komplex, ich bin überall nur dran vorbeigeschlendert und selten stehen geblieben, um etwas genauer anzuschauen, und trotzdem hat es schon 2 Stunden gedauert. Ich muss aber auch sagen, dass es inhaltlich insgesamt nicht sooo fesselnd war. Ich vergleiche dann immer direkt mit dem schottischen Nationalmuseum, das einfach absolut genial ist. 

Bevor es eine koreanische Schrift gab, nutze man auch in Korea chinesische Zeichen. 

Beide Museen (Schottland und Südkorea) sind übrigens kostenlos, daran kann sich Deutschland mal ein Beispiel nehmen! Im Gedächtnis bleiben wird mir von heute auf jeden Fall der Mann, der sich im zweiten Stock neben dem Wasserspender erst mal genüsslich mit dem Nagelknipser seine Fingernägel gestutzt hat... 🤢

Das Museum liegt im südlichen Teil vom Bezirk Yongsan-gu. Aus diesem Stadtteil werde ich sicher noch öfters berichten. 
Yeouido (die kleine Insel im Wasser) gehört zu dem Stadtteil, der als Finanzzentrum von Seoul gilt. 

Nach dem Museum gings mit der U-Bahn auf die andere Flussseite nach Yeouido (s. o.), wo zwei riesige Malls direkt nebeneinander liegen (IFC Mall und Hyundai Mall). Dort wollte ich was essen und ein bisschen bummeln. Soweit der Plan, doch es war sooo voll... 

Fun Fact: Seoul ist einer der 6 größten Ballungsräume weltweit (größer als New York!!) und gehört zu den 10 meistbesuchten Städten. Insgesamt leben hier 9,8 Mio. Menschen. Wenn man die Metropolregion mitzählt, sind es sogar 25 Mio. - das ist ein Drittel der gesamten Bevölkerung von Korea. Und gefühlt waren heute alle von ihnen in der Mall!

Da es mir also entschieden zu voll war, bin ich wieder raus und auf der Suche nach Nudelsuppe durch den Regen gestapft. Leider bin ich nicht fündig geworden, weshalb es dann eine vegane Bowl mit Tofu, Pilzen und Reis gab. (Das Dressing war ultra-scharf, ich hatte richtig Tränen in den Augen beim Essen...)

Sieht harmloser aus als es ist... 🌶🔥 

Danach bin ich nach Insadong gefahren, wo es allerhand Souvenirläden, Kunsthandwerk, Galerien etc. gibt. Das hat einfach thematisch gut zum Tag gepasst. Praktischerweise gibt es dort auch jede Menge gute Restaurants, und so habe ich als frühes Abendessen Mandu (gefüllte Teigtaschen) gegessen.

Insadong

Die gibt es gedämpft oder frittiert, mit unterschiedlichen Füllungen. Ich hatte Kimchi (scharf, aber hier gab es zum Glück eingelegten Rettich, der "löscht" wunderbar) und eine Mischung aus Fleisch, Glasnudeln und diversem Gemüse. Sehr lecker, und die ganze Portion hat nur 9 € gekostet!

Die "einmal-alles-bitte" Mandu-Platte

Morgen soll es wieder regnen, mal schauen was mir dann so schönes einfällt. Euch heute noch einen wunderschönen Sonntag - meiner ist nun gleich zu Ende und ich gehe schlafen. :)

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