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Mittendrin statt nur dabei

Veröffentlicht: 02.10.2023

Jungs und Mädels, das mit meinem Reiseblog schleift... Man könnte fast meinen, ich hätte seit meiner Zeit in Europa nichts mehr zu erzählen, aber ich kann eher das Gegenteil behaupten. Der einzige Unterschied: Ich habe keine langen Busfahrten mehr, die ich für organisatorische Sachen, Blogeinträge etc. nutzen kann. Autofahren und gleichzeitig den Blog schreiben vertragen sich nämlich nicht so gut. Zumindest nicht auf europäischen Autobahnen, in Südamerika vielleicht.

Naja, wie dem auch sei, ich versuche die Highlights der letzten 3 Wochen mal eben zusammenzufassen:

Da kamen Dexi und ich also als richtiges Backpacker- und Campingduo in der Schweiz an (so sahen wir auch aus) und marschierten dreckig wie wir waren ins schicke Hotel von Nicole. Ich liebe das Campen, aber mal ganz ehrlich? So ein eigenes Hotelzimmer mit einem sauberen, kuscheligen Bett und eigenem Bad hat auch schon was. Wir wurden auf jeden Fall direkt von Allen mit offenen Armen empfangen und fühlten uns wie zu Hause. Eins muss man den Schweizern lassen, gastfreundlich und vor allem hundefreundlich sind sie. Und da Dexter überall gefühlt der Star war, konnte ich mich meistens gar nicht dagegen wehren, in Nicoles Bar einzukehren. Dexi hat mich dort, vor lauter Freude Alle wieder zu sehen, einfach immer reingezogen. War also seine Schuld.

Es dauerte auf jeden Fall nicht lange und nach dem ersten Kaffee stand direkt der Prosecco auf dem Tisch. Dexis und mein Geburtstag konnten also kommen. Man wird ja schließlich nur einmal 8 und nur einmal 30 Jahre. Es wurde auf jeden Fall ausgiebig in meine DIRTY THIRTY rein- und auch wieder rausgefeiert. Ich dachte ja immer, dass Berliner Polizisten/Polizistinnen sehr trinkfest sind, aber schon einmal mit Schweizer Gastroleuten gefeiert?! Meine Leber bedankt sich auf jeden Fall.

Ursprünglich wollten wir auch nur ein paar Tage über meinen Geburtstag bleiben, aber Dexi und ich konnten uns irgendwie nicht so recht von meiner Schwester Nicole und dem Rest trennen. Da wir aber sowieso völlig plan-und zeitlos unterwegs sind, haben wir unseren Aufenthalt kurzerhand verlängert. Einfach das Outfit der Jungs und Mädels an der Bar angezogen und schon gehörte ich quasi zum Inventar und durfte bleiben.

So lange die Nächte aber auch teilweise waren, tagsüber wurde natürlich immer die Umgebung um Davos erkundet. Weissfluchjoch, Jöriseen, Sertigwasserfälle, Jakobshorn, Madrisa - wir haben sie alle bestiegen oder sind zumindest mit der Gondel hochgefahren. Ich wäre natürlich überall hochgewandert, aber Dexter, die faule Sau, hatte ab und zu keine Lust - beste Ausrede. :D

Und da ich meinen Aufenthalt verlängert hatte, konnte ich sogar Mama und Papa noch sehen, die sich bereits zum Besuch angekündigt hatten. Ich glaube, die zwei haben mich während meiner Weltreise fast öfter gesehen, als im Alltag.

Kurz gefasst, Davos hatte wirklich einiges zu bieten. Nicole und ich hatten eine ultra coole Schwesternzeit und es war angenehm, auch mal für längere Zeit die selben Leute um sich zu haben und ins Herz zu schließen. Ich verließ Davos auf jeden Fall mit einigen "Stories to tell". Egal, ob Boygroups in Bademänteln, Technoparties bis zum Sonnenaufgang mit reingeschmuggeltem Hund, Rettungsaktionen durch wildfremde Leute beim Starkregen, Volksmusikern auf den Tischen und auf dem Boden oder Hundehaufen im See. Es war von allem etwas dabei. Aber, spätestens, wenn der Taxifahrer dich beim Namen kennt und dich auf dem Weg zur Bar funken lässt, weiß man, dass es Zeit ist, zu gehen. Dexi, der kleine Sonnenscheinhund, hat seinen Charme spielen lassen und wurde auf einer Party kurzerhand nach Zürich eingeladen. Und da ihn ja jemand fahren musste, durfte ich zum Glück auch mitkommen und konnte so noch ein paar schöne Tage in der Hauptstadt verbringen. Man soll ja aber bekanntlich immer gehen, wenn es am Schönsten ist und Dexi und ich waren nach einem doch recht langen Aufenthalt in der Schweiz bereit, für den nächsten Roadtrip. Auf ging's also nach Italien, genauer gesagt nach Mailand. Aufgrund eines angesagten Unwetters machten wir kurzerhand für eine Nacht einen Zwischenstopp am Luganersee und schaffen es so zumindest noch das Zelt im Trockenen aufzubauen. Die Nacht an sich war dann vor allem eines - nass, kalt und aufgrund des Gewitters laut. Aber auch das haben wir überlebt - mein Handy leider nicht. Dementsprechend war die Stimmung am nächsten Morgen auch etwas im Keller, aber die Reise musste ja weitergehen. Kurz vor Mailand haben wir dann einen super süßen Bio-Bauernhof gefunden, auf dem wir 2 Nächte campen durften. In Mailand selber war ich anfangs ein bisschen verloren, bis mir meine heiß geliebten Walkingtouren wieder in den Sinn kamen. Wieso sollte das nicht mit Hund gehen? Fazit: Ich war happy, weil ich wie in den "good old times" in Südamerika mal wieder so eine Tour machen konnte und Dexi war happy, weil alle ihn gestreichelt haben und er -anders als die erzählten Geschichten des Guides- plötzlich das Highlight der Führung war. Ich weiß nicht, wie viele Bilder von ihm gemacht wurden, aber vielleicht sollte ich doch noch über eine Karriere als Petfluencer nachdenken.

Nach Mailand ging es dann auch direkt weiter nach Frankreich. Wir düsten entlang der wunderschönen Côte d'Azur und als richtige Jetsetter haben wir so einiges mitgenommen: Nizza, Sait Tropez, Parc National des Calanques, Cassis, Gruissan und Parc Regional de la Narbonnaise en Méditerranée. Wir sind also ordentlich rumgekommen und hatten teilweise echt lange, aber mega schöne Tage.

Die meiste Zeit ist das Nomadenleben auch wirklich so bilderbuchmäßig, wie es sich anhört. Es gibt aber auch die wenigen Tage, an denen man einfach alles hinwerfen möchte und sich echt fragt, warum man sich das antut. Da bin auch auch mal völlig gestresst von dem Organisiseren und Planen - gerade mit Hund. Da wünsche ich mir teilweise auch mal jemanden auf meinem Beifahrersitz, der/die mich unterstützt. Da rege ich mich über jedes bisschen Dreck auf. Da hasse ich mein Auto kurz, weil es keine Klimaanlage hat. Da könnte ich Dexter schütteln, weil er wieder irgendeine Katze jagt oder er wieder irgendein Wehwehchen hat. Da hasse ich es, wenn mein Körper auch einfach mal müde ist und Ruhe braucht. Und und und. Manchmal sind es die Kleinigkeiten, die mir das Reisen dann schwer machen, ABER meistens ist die Welt nach einer Eispause auch schnell wieder in Ordnung und unsere Art zu Reisen fühlt sich wieder unperfekt perfekt an für mich. Das einzige, was wirklich ein bisschen nervt, sind die Kampfhundäußerungen. Sieht ja wohl jeder, dass Dexter ein Labrador-Chihuahua-Mix ist. Außerdem bin ich so stolz auf ihn, weil er wirklich alles so umgänglich und gut mitmacht. Egal, ob die Schweizr Berggondel, die Italienische Straßenbahn, der Französische Zug, Menschmassen, Freiläufe in der Natur, nachts, tagsüber, er ist immer an meiner Seite, durchgehend happy und tiefenentspannt. Naja, zumindest zu 99 %, Streit gibt's in bekanntlich in den besten Familien.

Nach der Côte d'Azur sind wir vorgestern bei meiner Freundin Clementine in Monflanquin, ca. 2 Stunden von Bordeaux entfernt, angekommen. Clementine und ich haben uns vor 10 Jahren beim Work and Travel in Australien kennengelernt und es war direkt ein Match - passiert mir offensichtlich öfter bei Reisen. (Grüße gehen raus an Kathi)

Ich hatte Clem das letzte Mal vor 8 Jahren besucht, aber spätetens, als sie mir freudestrahlend mit den Worten "Bonjour Sweety" entgegen kam, wusste ich, es hat sich auch nach all den Jahren nichts verändert - einfach schön! Im nächsten Beitrag gibt's dann mehr zu unseren gemeinsamen Abenteuern - genug Text für heute.

Bisous!

Antworten (2)

Tobias
Tolle Bilder und schöner Text. Hört sich nach Spaß an. 👍 Ich organisier schon mal ne Ersatzleber 🤣

Tanja
Perfekt, die würde ich dann im Januar entgegen nehmen :)

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