Etappe 104: Von Jalal-Abad Richtung Kazarman

Die heutige Etappe führte uns leider nur "Richtung Kazarman"... Nach einer erholsamen Nacht und bei bestem Wetter waren wir voller Optimismus, heute durchs Gebirge zu kommen. Nach 30 Kilometern mit leichtem Anstieg kamen wir in Taran-Bazar an. Dort trennen sich die alte Straße nach Kazarman und die neue, von Chinesen gebaute Schnellstraße. Unterwegs trafen wir noch ein paar Einheimische, die uns auf Rhabarber einluden und uns auf Nachfrage erklärten, sie wären erst gestern über die chinesische Straße gefahren. Perfekt! Das gab uns die nötige Sicherheit, tiefer ins Gebirge zu fahren. Unterwegs fragten wir vorsichtshalber trotzdem noch den einen oder anderen Einheimischen, die uns einstimmig berichteten, dass es einen Tunnel gebe, der aber für uns passierbar sei.

Die Strecke war landschaftlich wunderschön, aber auch anspruchsvoll. Nachmittags wurde Tee mit Wasser aus einem Gebirgsbach gekocht. Gegen Abend fragten wir noch einen Einheimischen nach dem chinesischen Tunnel. Er war etwas vorsichtiger, meinte aber, dass ab 21 Uhr dort niemand mehr arbeitet und wir dann eventuell durchkämen. Die Etappe zog sich noch lange weiter, erst in der Dunkelheit kamen wir an einer Schranke an. Jaffar, der Aufseher erklärte uns, dass der Tunnel voller Wasser sei und wir es für heute vergessen könnten. Stattdessen lud er uns in seinen Container ein, wo wir gemeinsam kochten und später übernachteten. Auch mal eine Erfahrung, auf 2500 Metern Höhe in einem Baucontainer zu schlafen. Jaffar machte uns aber weiterhin Hoffnung, dass wir den Tunnel am nächsten Tag passieren könnten, wir müssten das nur mit den chinesischen Bossen diskutieren1. Es blieb also spannend!