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Strategie und Taktik

Veröffentlicht: 11.01.2024


Wenn man mit der Reisebegleitung eine Reise unternimmt, muss man sowohl strategisch als auch taktisch voll auf der Höhe sein. Sonst geht man unter. Hier mal einige kleine Beispiele:

Die Reise wurde ja von mir als Reiseleitung geplant und ich hielt mich da eng an den Reiseführer. Das ist ja auch Sinn und Zweck eines solchen Buches, dass man da Orientierung hat und so war es meine Strategie auf unserer 30 tätigen Reise durch Neuseeland mehr oder weniger das Buch abzuarbeiten.

Nach ca. 2 Wochen fiel der Reisebegleitung das auf und so wurde meine mangelnde Kreativität gerügt: „Du hast die ganze Route ja fast komplett vom Reiseführer übernommen!“

Ja klar, denn erstens hat man dafür ja einen Reiseführer, der von Fachleuten geschrieben ist, die nichts anderes machen und zweitens ist Neuseelland als Insel ja auch von der Landmasse her begrenzt, sodass man im Endeffekt nur einmal rumfahren kann, wenn man alles sehen will. Das schränkt die Möglichkeiten der Reisevariation erheblich ein. Halt mit oder gegen den Uhrzeigersinn.

Was ich aber auch gemacht habe und was voll gut funktioniert hat, ist, die gewählten Unterkünfte von Mal zu Mal besser werden zu lassen. Angefangen haben wir mit einem kleinen Zimmer in Auckland für die erste Nacht, dann mit einem größeren Raum allerdings im Keller mit integrierter Küche und Bett daneben. Also auch nicht das non plus ultra. Aber allmählich wurde es dann besser. Erstmal eine separate Küche und dann bis zu kleinen eigenständigen Hütten. Später dann Hütte auf einer Farm mit toller Aussicht dann zum Ende der Reise hin komplette Häuser. Hätte ich am Anfang schon sehr gute Unterkünfte gebucht, hätte ich Standard viel zu hoch gesetzt und die Erwartungshaltung entsprechend hoch gesetzt. Was dann auch wieder zu massiver Kritik führt, wenn die Erwartung dann eben nicht erfüllt wird. So war durch die graduelle aber stetige Steigerung der Unterkunftsqualität der Kritik von Anfang an der Boden entzogen und die Reisekasse profitierte vom Cost Avarage Effekt.

Soviel zum Thema Strategie.

Die taktische Meisterleitung der gesamten Reise war die Sache mit den Koffern. Naturgemäß werden ja auf diesen Reisen immer Souvenirs gekauft. Die Tatsache, dass wir durch gesamt Neuseeland gereist sind, wurde seitens der Reisebegleitung als Begründung vorgeschoben, nun möglichst viele Souvenirs zu erwerben, da man ja an jeden Ort erinnert werden will. Dies Szenario hatte ich befürchtet und daher am Anfang ein Bottleneck also einen Engpassstelle angelegt. Für die Hinreise habe ich gesagt, dass wir nur ein Gepäckstück von 23 Kg mitführen dürfen. Daher wurde schon auf der Hinreise seitens der Reisebegleitung Platz in meinem Koffer für die Rückreise abgepresst. „Nimm ja nicht zu viel mit, da ich den Platz in deinem Koffer für die Rückreise brauche.“ Allerdings fiel selbst der Reisebegleitung irgendwann auf, dass sich im Auto immer mehr Tüten und Kartons mit Souvenirs und Fundstücken aus den gefühlten 1000 Second Hand länden ansammelten, an denen wir unterwegs anhalten mussten.. .

Was die Reisebegleitung allerdings nicht wusste und worüber ich sie auch so lange wie möglich im Unklaren lassen wollte, war, dass man als Passagier bei unserer Fluggesellschaft nicht nur eins sondern 2 Gepäckstücke a 23 kg aufgeben durfte. Das mache also 46 kg zusätzlich für die Rückreise. Eine Information die aber als streng geheim eingestuft wurde. In der letzten Woche der Reise, nachdem unserer Zusatzgepäck durch diverse Tupperware Dosen und Systema Behältnisse schon bedrohliche Ausmaße angenommen hatte wurde dann die Frage gestellt auf die ich schon gewartet hatte: “Wenn ich nicht alles weg bekommen, hast du dir dann schon überlegt, was du von deinen Sachen da lassen kannst?“

Gar nichts war die Antwort, und ohne den Sturm der Entrüstung abzuwarten habe ich dann gesagt, dass jeder 2 Gepäckstücke aufgeben kann. Die Antwort war dann allerdings auch keine Erleichterung sondern trotzdem Entrüstung: „Das sagst du mir erst jetzt?“ Ohne die Antwort abzuwarten wurde zurück in den letzten Second Hand landen gestürmt, um noch einen zusätzlichen Koffer zu kaufen. Für nur 5 Euro. Eine große faltbare Tasche war ja eh Teil des Reisegepäcks gewesen, wohl mit der Idee, diese dann irgendwie als Handgepäck mit durch zu bekommen, wenn es bei der 1 Gepäck Stück Regelung geblieben wäre. Um es kurz zu machen. Es waren über 40 kg zusätzliches Gepäck und Wir haben alles in den Flieger bekommen. Ohne meine Geheimhaltungstaktik hätten wir aber einen Container gebraucht.

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